top prior MENSCHLICHE SYNERGIE UND KARATE ------------------------------------------------------------------------ D SYNERGETISCHE PRINZIPIEN VON KARATE. ------------------------------------------------------------------------ Der fundamentalen Polaritaet Geist / Materie entsprechend, werden wir zwei Typen von Prinzipien unterscheiden: Geistige Prinzipien Physikalische Prinzipien. DA PHYSIKALISCHE PRINZIPIEN. DB GEISTIGE PRINZIPIEN. ------------------------------------------------------------------------ DA PHYSIKALISCHE PRINZIPIEN 1. ------------------------------------------------------------------------ Physikalische Objekte kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen. In Beziehung auf ihre Umgebung sind physikalische Objekte statisch oder dynamisch. Ein Objekt ist statisch, wenn sich alle darauf wirkende Kr�fte gegenseitg aufheben. Ein statisches Objekt bleibt bewegungslos oder bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit. Es wird nicht beschleu- nigt. Auf ein dynamisches Objekt dagegen, k�nnen verschiedene Kr�f- te wirken. Es wird proportional zu der resultierenden Kraft beschleu- nigt. In Beziehung auf ihre interne Struktur k�nnen starre und biegsame Objekte unterschieden werden. Biegsame Strukturen ver�ndern sich unter Krafteinwirkung, w�hrend die starre Strukturen unver�ndert bleiben. Einen besonderen Fall stellt die gelenkige Struktur dar. Sie besteht aus starren Elementen, die untereinander mit Gelenken verbunden sind. Unter Krafteinwirkung bleiben die starren Elemente unver�ndert veraendern aber ihre gegenseitigen Positionen. Schliesslich, kann man aktive und passive Objekte unterscheiden. Aktive Objekte verf�gen �ber innere Kraftquellen, k�nnen deshalb auf ihre Umwelt einwirken und die entsprechenden Reaktionen erfahren. Sie k�nnen agieren, m�ssen aber nicht, d.h. sie k�nnen sich aktiv oder passiv verhalten. Passive Objekte k�nnen nur die Wirkung der �u�eren Kr�fte erfahren und k�nnen nicht handeln. Der Mensch hat eine gelenkige Stuktur. Sein optimales Verhalten im Kampf ist dynamisch und aktiv. Den k�mpfenden Menschen k�nnen wir also als eine gelenkige Struktur, die 1.Aktivitaet und 2.Dynamik aufweist, sehen. 1.Aktivit�t ist nicht notwendig, sondern ergibt sich aus freiem Wahl des Menschen. Sie kann jederzeit durch Passivit�t ersetzt werden, was aber mit der Aufgabe des Kampfes gleichzusetzen ist. Mit anderen Worten: solange der Mensch k�mpft, bleibt er aktiv. Man k�nnte gegen diese Behauptung einwenden, dass sich ein K�mpfer aus taktischen Grunden vorl�ufig passiv verh�lt und dass wir selbst solche F�lle besch- reiben und empfehlen, z.B. "sich fallen lassen". Wir geben nat�rlich zu, dass Fallen passives Ertragen der Gravit�t bedeutet. Es setzt aber eine absichtliche Aktion voraus, n�mlich das Aufheben der F�s- se. Es handelt sich hier um aktives Benutzen der nat�rlichen Kraft und nicht um Passivitaet, die darin bestehen w�rde, stehen zu bleiben, nichts tun und sich schlagen zu lassen. Ein Schil�ufer benutzt �ber- wiegend die Gravit�t. Niemand wird aber Slalom als passives Verhalten beschreiben. 2.Die Dynamik einer gelenkten Struktur ist ziemlich komplex. Man kann sie sehr grob in zwei Klassen einordnen: �ussere Dynamik und innere Dynamik. Die �ussere Dynamik betrifft die Reaktion des ganzen Objekts auf �ussere Wirkungen. Springen und Nachhintenfallen durch einen Stoss geh�ren zu dieser Klasse. ------------------------------------------------------------------------ DA PHYSIKALISCHE PRINZIPIEN 2. ------------------------------------------------------------------------ Die innere Dynamik bezieht sich auf F�lle, bei denen das Objekt als Ganze ruht, seine Elemente aber ihre gegenseitige Positionen �ndern. Besonders interessant ist der Fall der aktiven inneren Dynamik, wo die innere Positions�nderungen Ergebnisse der innen-generierten Kr�fte sind, z.B. der Aktionen der Muskel. Es ist sehr wichtig sich die innere aktive Dynamik wie folgt zu vorstellen: -die innere Kraft wirkt auf ein Element, -das Element �bertr�gt die Kraft direkt, oder via andere Elemente auf einen Anker (z.B. ein Fuss), -der Anker ertr�gt die Reaktion der Umgebung und �bertr�gt sie auf die Struktur, -unter der Wirkung der Reaktion geben einige Gelenke nach, so dass sich nur die inneren Positionen �ndern, das Objekt aber als Ganze statisch bleibt. Im allgemeinen wird die Wirkung durch eine Kette von Elementen und Gelenken �bertragen. Jedes gelenkte Elementenpaar besteht aus einem Anker (n�her an der Reaktion) und einem Schl�ger. Wir haben Dynamik als wesentliche Bedingung des Kampfverhaltens defi- niert, was, auf dem ersten Blick, �beraschen mag, denn jedes Karate- buch r�umt den Stellungen die gleiche, wenn nicht eine gr��ere Bedeutung als den Bewegungen ein. Und Stellungen scheinen statisch zu sein. Sie erwecken diesen Anschein, sind es aber nicht. Rein statische Stellungen k�nnen nur passiv sein und Passivit�t haben wir als Kampfverhalten ausgeschlossen. Stellungen sind also: -entweder momentane �bergangsphasen der �ussernen Dynamik, Schnapp- sch�sse inmitten einer Bewegung, -oder Erscheinungen der inneren Dynamik, anscheinend statisch, aber voll innerem Pulsieren der Energie- und Kraftfl�sse. F�r alle �blichen Stellungen impliziert diese innere Pulsation alternatives Versetzen des Gewichts zwischen beiden F�ssen. In der Folge werden wir unter "Stellung" immer die anscheinend statische aber innendynamische Stellung verstehen. Die komplizierte Dynamik einer gelenkten Struktur kann man am besten anhand eines Beispiel erl�utern. Betrachten wir einen Tsuki und zer- legen ihn in die entsprechende Kette der Anker/Schl�gerpaare: Fuss / Bein Bein / H�fte H�fte / Oberk�rper Oberk�rper / Schulter Schulter / Arm Arm / Unterarm ------------------------------------------------------------------------ DA PHYSIKALISCHE PRINZIPIEN 3. ------------------------------------------------------------------------ Diese Zerlegung ist sehr grobk�rnig. Der Oberk�rper, hier als Ganzes betrachtet, ist eigentlich eine komplexe gelenkte Struktur der Wirbels�ule mit der inneren Dynamik von zahlreichen Muskeln. F�r einen Chirurgen ist unsere Einteilung daher viel zu grob, sie entspricht aber der bewussten Wahrnehmung des eigenen K�rpers und erscheint des- wegen als adequat f�r unsere Zwecke. Eine Slalom-Kurve hat eine vergleichbare Komplexit�t. Der L�ufer kann aber nicht an alle Elemente denken. Vielmehr f�hrt er die Kurve als Ganze aus: seine Augen zeichnen die Laufbahn in voraus und alles andere folgt automatisch. Die Zerlegung hatte er im Training gelernt und so lange ge�bt, bis sie zum unterbewussten, automatischen Vorgang wurde. �hnlich der Tsuki. Er soll solange ge�bt werden, bis die Zerlegung automatisch erfolgt, der Anblick des Gegners zum einzigen bewussten Ausl�ser wird, die K�rperwahrnehmung sich auf das globale Elementen- Paar begrenzt, in unserem Beispiel Fuss / Unterarm, und alle Zwischen- paare aus dem Bewusstsein verschwinden. Wir werden in der Folge entspre- chende �bungen beschreiben, die alle involvierten Paare betreffen. Um sie aber richtig zu verstehen, m�ssen wir zuerst die wesentliche Frage beantworten: Wovon kommt die wirkende Umgebungs-Reaktion, die den ganzen Tsukivorgang physikalisch ausl�st? Wieso bewirkt der Boden diese Kraft auf den Fuss? Im Falle der �ussernen Dynamik ist die Antwort einfach: Der Fuss wurde als Bremse eingesetzt, um eine Bewegung des ganzen K�rpers an- zuhalten, z.B. beim R�cksprung. Der Tsuki wird hier als Gegenangriff benutzt. Der Fall der inneren Dynamik ist komplizierter. Die Reaktion des Bodens kann hier nur von einer Gewichtsversetzung kommen: das Gewicht wird auf den Ankerfuss versetzt. Wir haben aber gesehen, dass im Stand die Ge- wichtsversetzung nur ein Zyklus der alternativen Pulsation sein kann, d.h. notwendigerweise auf eine gegenseitige Versetzung folgt. Der Tsuki ergibt sich also aus zwei gegenseitigen, nacheinander folgenden Wirkun- gen: -Laden, oder Belastung des Gegenankerbeines, Drehung der Anker-H�fte nach hinten und Schwingung des Unterarmes nach hinten, -Entladen, oder Belastung des Ankerbeines, Drehung der Ankerh�fte nach vorne wodurch der Unterarm nach vorne geschleudert wird. Das Unterarm empf�ngt diesen Druck nach vorne, in dem Moment wo er nach hinten schwingt. Die beiden gegenseitigen Wirkungen ergeben einen, dem Peitsche-klatschen �hnlichen Gegenstoss, der den Unterarm mit gewaltiger Energie nach vorne katapultiert. ------------------------------------------------------------------------ DA PHYSIKALISCHE PRINZIPIEN 4. ------------------------------------------------------------------------ In der Folge wird der Gegenstoss als eine der wesentlichen Prinzipien des Karate diskutiert. Hier moechten wir noch anmerken, dass der Gegen- stoss eine subjektive �hnlichkeit mit einem Sperrhebel aufweist, so dass auf dem Wege zu seiner Beherrschung einige sperrhebelorientierte �bungen empfohlen werden. Der Gegenstoss besteht aus zwei Phasen: Laden und Entladen. Jede dieser Phasen ist dem Dreschflegel �hnlich: jedes Elementen-Paar besteht aus einem Anker und einem Schlaeger, die miteinander durch ein biegsames Gelenk verbundenen sind. Dementsprechend wird der Dreschflegel als ein Unterprinzip des Gegenstosses definiert. Schliesslich kann die treibende Kraft von einer �usseren Quelle, z.B. vom Koerper des Gegners kommen und wir wollen seine eigene Kraft in Form der Reaktion gegen ihn verwenden. Diese Situation kommt vor, wenn wir zum Beispiel einen schnell herankommenden Gegner mit minimalem Aufwand anhalten und neutralisieren wollen. Wir wandeln unseren K�rper in ein starres Objekt um, dessen Form direkt die Aktionen und Reaktionen zwi- schen zwei Ankern �bertr�gt, z.B. der Faust, die dem Gegner entge- gengerichtet ist und dem Fuss, der auf dem Boden steht. Die optimale Form kann hier die Zenkutsustellung sein. Es liegt der Fall der �u- �eren Dynamik vor. Die innere Kr�fte begrenzen sich auf Modelie- rung der optimalen Position. Dieser Fall erl�utert ein anderes wesen- tliches Prinzip, das wir Rammbock-Prinzip nennen. ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 1. ------------------------------------------------------------------------ Synergie ist ein innerer Zustand, der nicht direkt wahrgenommen werden kann, der sich aber durch �ussere Erscheinungen offenbart. Eine die- ser Erscheinungen ist KI, deren St�rkung einen der besten Wege zur Synergie darstellt. Wie alle wesentlichen geistigen Ziele, ist absolute Synergie nicht erreichbar. Sie ist eine Grenze an die man versuchen kann sich anzun�hern. In der Folge wird eine Vorstellung des Grenzzustandes von absoluter Synergie und maximalem KI geschildert. Ich extrapoliere dabei KI- �bungen, die ich als Student einiger Meister und im Selbstudium ausf�hrte, aber auch Erfahrungen aus der Wissenschaft und der Musik. Grundlagen sind au�erdem zahlreiche Begriffe, die sich auf Strukturen des Seins beziehen, wie z.B. Sein-f�r-sich von Sartre, buddhistische Nirvana, oder Beobachtung im Sinne der modernen Physik. Konkrete KI-�bungen k�nnen diese Vorstellung als Referenz benutzen, von welcher sie ihren Sinn sch�pfen k�nnen. In konkreten F�llen wird KI als Strom empfunden, der durch den teil- weise leeren K�rper fliesst. Im Grenzzustand wird mein ganzes Wesen zum Strom der durch den v�llig entleerten K�rper fliesst. Sinnvorstellungen des leeren K�rpers werden auch leer und ich empfinde mich als leerer Stromleiter inmitten einer leeren Welt. Mein Partner und ich verschwinden als dichte, be- grenzte Objekte. Wir sind nur noch zwei Quellen des einzigen KI-Stromes, der durch die einzige Leere fliesst. Hass, Agressivit�t, Wettkampf, erscheinen fortan sinnlos. Es gibt keinen mehr, gegen den ich gewinnen k�nnte.Ich bin selbst nicht da, um zu gewinnen. Verlieren kann ich auch nicht, es kann mir �berhaupt nichts passieren. Ich bin wie tot und zweimal stirbt man nicht. Ich kann keine Angst mehr sp�ren. Aus diesem idealen Grenzfall ergeben sich einige allgemeine Anweisungen f�r konkrete �bungen: -Der erste Zweck der �bungen ist KI zu empfinden und in eine ge- w�nschte Richtung zu leiten. Fortgeschrittene sp�ren KI buch- st�blich wie elektrischen Strom. Anf�nger, die diese F�hig- keit noch nicht entwickelt haben, k�nnen es als Kette von Laden / Entladen, von Spannen und Entspannen der betroffenen Muskel, Sehnen und Gelenke empfinden. -Der n�chste Zweck ist MA zu empfinden. Die Literatur beschreibt gew�hnlich MA als geometrische Distanz zwischen mir und dem Partner, d.h. als L�nge der Gerade, die zwei unbestimmte Punkte unserer K�rper verbindet. Diese grobe Beschreibung kann in eine pr�zise Definition verwandelt werden, in dem man die unbestimmten Punkte durch KI-Quellen und die abstrakte Gerade durch den konkreten KI-Weg ers�- tzt: "MA ist der Weg, den KI zwischen meiner Quelle und der des Part- ners durchfliesst". ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 2 ------------------------------------------------------------------------ Direkte MA-Empfindung heisst, dass ich das KI des Partners direkt als Strom sp�re und beeinflussen kann. Dieses Niveau wurde nur von weni- gen Grossmeister erreicht und wir sehen es als entferntes Ziel asympto- tischer Ann�herungs-Schritte, das uns hilft korrekt MA-�bungen zu gestalten. Obwohl direkte MA-Empfindung praktisch unerreichbar ist, freuen wir uns behaupten zu k�nnen, dass erste Ann�herungs-Schritte leicht zu erreichen sind und, dass schon diese ersten Schritte dem Stu- denten wahre Effizienz in Selbstverteidigung gew�hren. Selbstver- st�ndlich, setzen die ersten Schritte von MA ein gewisses Niveau im reinen KI voraus. In vergleichbaren Bereichen, wie z.B. Logik und Mathematik, k�nnen Lern-vorg�nge v�llig von theoretischer Dokumentation unter- st�tzt werden. Im Falle des Trainings, besonders des synergetischen Trainings ist es ganz unm�glich. Demzufolge ist der vorliegende Aufsatz keineswegs als selbstst�ndige Trainingsunterst�tzung ge- meint. Es ist vielmehr ein Merkblatt, das an ein konkretes Training erinnert und dessen Wiederholung erleichtern kann. In der Folge werden konkrete Handlungen dargestellt mit Kommentaren, die sich auf wahrhafti- ge Abbildung und Empfindungen beziehen. Vern�nftiges und pseudover- n�nftiges Verhalten werden kurz als "korrekt" und "falsch" qualifi- ziert. ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 3. ------------------------------------------------------------------------ KONKRETE HANDLUNGEN. SICH FALLEN LASSEN. Falsches Verhalten. Ich beuge die Knie ohne komplett nachzugeben, so dass der Fall mit Muskelkraft gebremst wird. Korrektes Verhalten. Ich ziehe die F�sse kr�ftig nach oben, so, dass sie sich �ber den Boden aufheben und lassen mich komplett ungebremst und passiv fallen. GEWICHT AUF EINEN FUSS VERSETZEN. (Den rechten im Beispiel). Falsches Verhalten. 1.Ich stosse mit dem rechten Fuss gegen den Boden. Das Ergebnis ist genau entgegengesetzt: das Gewicht versetzt sich auf den linken Fuss. 2.Ich verschiebe den K�rper nach rechts. Das Ergebniss ist zwar richtig, aber unwirksam. Eine waagerechte Verschiebung des K�rpers, die durch keine direkte Kraft unterst�tzt wird, ist langsam und unschl�ssig und so ist auch die Versetzung des Gewichts. Sie kann keine scharfe, dynamische Aktion ausl�sen. Korrektes Verhalten. Ich hebe den rechten Fuss auf und lasse mich auf ihn fallen. Die Ver- setzung des Gewichts wird durch direkt wirkende Gravit�t verursacht. Sie ist schnell und dynamisch. Durch absichtliches Abbremsen kann der rechte Fuss mehrmals mit meinem Gewicht belastet werden und diese Belastung kann scharfe und blizschnelle Aktionen ausl�sen. ZUR SEITE GEZOGEN WERDEN. (Nach rechts im Beispiel). (Analogie zur Gravit�t oder der zentrifugalen Kraft, die auf einen Schier wirkt.) Falsches Verhalten. Ich beuge den K�rper nach links und versetze mein Gewicht auf den linken Fuss. Ich kann nur geringen Wiederstand leisten und beim Rutschen falle ich flach auf den Boden. Korrektes Verhalten. Ich beuge den K�rper nach rechts und versetze mein Gewicht auf den rechten Fuss. Mein Widerstand ist praktisch durch die Reibung meiner Sohle begrenzt. Beim Rutschen behalte ich die Position bei. ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 4. ------------------------------------------------------------------------ ZIEHEN. Falsches Verhalten. Ich neige mich nach hinten und ziehe den Partner mit meinem Gewicht und mit der Kraft meines Bizeps an mich. Die Kraft ista durch den Bizepst begrenzt und mein Gleichgewicht ist instabil. Es reicht aus, dass mein Griff rutscht, oder dass der Partner als T�uschung nachgibt, um mein Gleichgewicht zu verlieren. Korrektes Verhalten. Der Partner wird durchsichtig und ich ziehe "Stern zum Stern". Ich zeige auf beide "Sterne" nacheinander mit erstrecktem Arm. Es wird KI und nicht Gewicht eingesetzt. Die Position bleibt immer stabil und ich be- halte mein Gleichgewicht trotz allen �berraschungen und T�uschun- gen. Schlussfolgerung. Es soll KI und nie Gewicht eingesetzt werden. Man spricht zwar oft in Kampfsporten �ber "Gewichteinsetzen". Dies kann aber immer auf die Masse des K�rpers zur�ckgef�hrt werden, die f�r uns einen besonderen Anker darstellt (z.B. im Springen). KI IN RAMBOCK. DIE UNSICHTBARE MAUER. Falsches Verhalten. Ich bewege den Arm mit Kraft nach vorne und stosse den Partner nach hinten. Korrektes Verhalten. Ich lehne mich auf den Partner. Ich stosse mich selbst von ihm zur�ck. Die "unsichtbare Mauer" macht es aber unm�glich mich nach hinten zu bewegen, so, dass der Partner nachgibt. Die "Mauer" wird als KI-Strom empfunden, der von der Plexus-Quelle in die Fersen flie�t. DEN PARTNER IN ZENKUTSU ANHALTEN. Einf�hrung zu MA. Falsches Verhalten. Ich versuche meine Kraft nach vorne auszu�ben und den Partner nach hinten zu stossen. Korrektes Verhalten. Ich lasse den Partner mich nach hinten stossen. Partners KI fliesst durch meine Zenkutsu Struktur in die hintere Ferse. Dieser Anker, wie die "unsichtbare Mauer" macht es unm�glich mich nach hinten zu bewegen, so dass der Partner angehalten wird. Die St�rke des Aufschlags kann den Partner verletzen ohne irgendeinen dynamischen Einsatz von mir. Diese Gefahr muss erkl�rt werden und die �bung soll unter strikter Kontrolle ausgef�hrt werden. ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 5. ------------------------------------------------------------------------ FLEGEL. In dem Aufsatz "Physikalische Prinzipien" haben wir die Stuktur des menschlichen K�rpers als gelenkig beschrieben. Vorstellungen und Empfindungen der inneren Dynamik einer gelenkigen Struktur beschreiben das Prinzip des Flegels. Ein Flegel, ein frei gelenktes Paar, besteht aus zwei starren Elementen, einem Anker und einem Schl�ger, die mit einem biegsamen Gelenk verbunden sind. Efiziente Dynamik einer gelenki- gen Struktur setzt die F�higkeit alle wesentlichen Elementen-Paare als frei gelenkte Flegel zu benutzen voraus. Diese F�higkeit sich biegsam und frei zu bewegen ist eine der wichtigsten Erscheinungen unserer verlorenen Synergie. Es ist genug einen Massai laufen, jagen, tanzen zu sehen um sich davon zu �berzeugen. Frei gelenkte Paare leiten KI ohne ihm Widerstand zu leisten. Steifes Verhalten schliesst diese Leitung und unterbricht den KI-Strom. Das Flegel-Prinzip ist einfach aber trotzdem sehr schwer zu lernen. Subjektif muss der Schl�ger als fremdes Objekt empfunden werden, das an dem Gelenk wie an einer Schnur h�ngt und nur auf die Bewegun- gen des Ankers reagieren kann. Unsere pseudo-vern�nftigen Gewohnhei- ten zwingen uns aber Muskeln einzusetzen, womit ein frei gelenktes Paar versteift wird und der Flegel-Effekt verschwindet. GEGENSTOSS. SPERRIEGEL. GELADENES OBJEKT. Der Gegenstoss kann als Zusammentreffen von zwei entgegengesetzten Str�men abgebildet werden. Er ist einer Explosion �hnlich, die pl�tzlich enorme Kr�fte ausl�st. Oft wird der Gegenstoss durch zwei verkettete Flegel erzeugt, wobei der Schl�ger des ersten Paares Anker des zweiten ist. 1.Impuls: Der erste Anker wird nach hinten bewegt. 2.Zweiter Anker (der auch erster Schl�ger ist) bewegt sich nach hinten. 3.Zweiter Schl�ger bewegt sich nach hinten. 4.Gegenimpuls: Erster Anker wird nach vorne bewegt. 5.Gegenstoss: Zweiter Anker wird nach vorne bewegt indem sein Schl�ger sich noch nach hinten bewegt. 6.Ergebnis: Zweiter Schl�ger "explodiert" nach vorne. Die Kette kann mehr als zwei Flegel enthalten. An der Grenze kann sie ein biegsames Objekt werden, das unzahlbare Menge kleiner Elemente ent- h�lt, wie z.B. eine Peitsche. Peitscheklatschen ist ein Gegenstoss, der dem letzten Schl�ger �berschallgeschwindigkeit verleiht und der von zwei gegeneinandergesetzten Bewegungen des ersten Ankers aus- gel�st wird. Wir haben behauptet, dass Flegel-Prinzip schwierig zu lernen ist. Der Gegenstoss ist noch viel schwieriger. Um ihm dem Anf�nger zu- g�nglich zu machen, schlagen wir zwei analoge Begriffe vor, die die ersten Vorstellungen und Empfindungen leicht unterst�tzen k�nnen, n�mlich Sperriegel und geladenes Objekt. ------------------------------------------------------------------------ DB GEISTIGE PRINZIPIEN 6. ------------------------------------------------------------------------ Der Sperriegel ist gesetzt (oder das Objekt ist geladen), wenn die zwei gegenseitigen Str�me schon fliessen, aber noch nicht zusammengestos- sen sind. Der Sperriegel wird aufgehoben (oder das Objekt wird entladen), wenn die Str�me zusammenstossen. Gegenstoss im Tsuki. Die grobe Flegelkette des Tsuki: (Gelenke stellen Endpunkte von Elementen dar) Anker Schl�ger ----- --------- Ferse H�fte H�fte Schulter Schulter Elbogen Elbogen Faust Ausf�hrung (Tsuki rechts) Impuls: Gewicht auf linke Ferse setzen Die linke H�fte geht nach vorne und die rechte nach hinten Die rechte Schulter geht nach hinten Der rechte Elbogen geht nach hinten Gegenimpuls: Gewicht auf rechte Ferse setzen Die rechte H�fte geht nach vorne Gegenstoss: Die rechter Schulter geht nach vorne indem rechter Elbogen noch nach hinten geht. Ergebnis: Der rechte Elbogen (und die Faust) "explodiert" nach vorne. PULSIEREN (LADEN / ENTLADEN IN RESONANZ). TANZEN. Eine der wichtigsten Erscheinungen der synergischen Harmonie ist Pulsie- ren, d.h. Progression von Laden / Entladen, die in nat�rlicher Reso- nanzfrequenz der eingesetzten Flegel-Ketten stattfindet. Pulsieren ist nicht unsere Erfindung; Es ist so alt wie der Mensch, es ist n�mlich das Wesen des Tanzens. Unserer Zivilisation ist es zwar gelungen auch das Tanzen an einigen Stellen zu korrumpieren, es bleibt aber eine der seltenen wahrhaftigen Reserven. Afrikanische, oder orientalische T�n- ze sind die besten Katas, die man sich vorstellen kann. Die Umkehrung gilt auch: eine korrekt ausgef�hrte Kata ist ein Tanz. Wir empfehlen allen Studenten Twist als wesentlichen Teil des Karate Trainings. Einerseits ist es eine formgetreue Abbildung des Tsuki in Bewegung, also eine richtige Kata; anderseits macht es Spass und erinnert uns damit an das Wesen der Synergie und des synergetischen Trainings: an die Freude.